Die neue Zahl im Oktober
Erinnerst Du Dich noch? Im Dezember 2021 wurde schon einmal eine so große Zahl vorgestellt. Allerdings lag sie damals bei 299.000, also um rund 45.000 niedriger als jetzt. Na, weißt Du schon, wovon es jetzt mehr gibt?
Warum die Zahl wichtig ist:
An dieser Stelle sei es schon verraten: Die Zahl gibt die Anzahl der hauptberuflich Beschäftigen im Bereich der erneuerbaren Energien an. Die Zahl ist damit aus zwei Gründen wichtig: Erstens zeigt sie, dass dieser Wirtschaftssektor ein wichtiges Berufsfeld ist. Falls Du also noch nicht genau weißt, was Du nach der Schule beruflich machen willst, dann wäre ein genauerer Blick auf die verschiedenen Berufsbilder im Bereich der erneuerbaren Energien auf jeden Fall ratsam. Denn für Windräder, Solarzellen, Biogasanlagen und Co braucht es Planer, Monteure, Betreiber und Wissenschaftler. Vielleicht ist da ja etwas Passendes für Dich dabei?
Zum anderen ist die Zahl aber wichtig, weil sie eine positive Trendwende zeigt. Bis ins Jahr 2019 waren die Beschäftigtenzahlen im Bereich der erneuerbaren Energien nämlich leider recht stetig rückläufig. Aber das Jahr 2019 war wohl auch der Tiefpunkt. Denn seit zwei Jahren steigt die Anzahl derjenigen, die mit erneuerbaren Energien arbeiten wieder deutlich an. Und im Zuge des Umstiegs von Kohle, Erdöl und Erdgas auf erneuerbare Energien ist ein weiterer Ausbau der Anlagen von Wind, Wasser, Sonne, Biomasse und Erdwärme notwendig. Und dafür werden viele schlaue Köpfe und fleißige Handwerker ganz sicher benötigt – Menschen wie Du eben.
Was die Zahl uns sagt:
Laut Bundesumweltamt waren im Jahr 2021 rund 344.100 Menschen im Bereich der erneuerbaren Energien beschäftigt. Das sind rund 45.000 Beschäftigte mehr als 2019. Zumindest, wenn man den damals veröffentlichten, vorläufigen Zahlen als Vergleich heranzieht. In den heutigen Statistiken des Bundesumweltamtes wird die Beschäftigtenzahl für das Jahr 2019 mit 309.000 angegeben. Das wären dann aber immer eine Steigerung um 35.000 bis 2021. Zudem sind auch die Zahlen für das Jahr 2021 derzeit noch als “vorläufig“ gekennzeichnet. Möglicherweise wird diese Zahl ebenfalls nach oben korrigiert, wenn alle erforderlichen Daten in die Statistik eingegangen sind.
Der Blick auf die fünf erneuerbaren Energieträger offenbart jedoch ein etwas differenzierteres Bild. Denn während die Beschäftigtenzahlen bei der Wasserkraft sogar leicht rückläufig waren, stiegen sie bei der Geothermie kräftig an. In der Tabelle und dem dazugehörigen Diagramm siehst Du, wie viele Menschen in den letzten drei Jahren mit den jeweiligen Energieträgern gearbeitet haben.
2019 | 2020 | 2021 | |
Geothermie | 23.500 | 29.700 | 35.900 |
Wasserkraft | 6.200 | 6.400 | 5.700 |
Solarenergie | 48.900 | 57.300 | 58.500 |
Bioenergie | 108.400 | 116.000 | 113.800 |
Windenergie | 122.000 | 128.800 | 130.200 |
Gesamt | 309.000 | 338.200 | 344.100 |
Falls Du Dich jetzt fragst, was genau Du eigentlich im Bereich der erneuerbaren Energien arbeiten kannst, dann schau Dich am besten mal im Internet nach entsprechenden Berufsbildern um. Die wandeln sich nämlich immer mal wieder ein wenig. Gut zu wissen ist, dass Du nicht für alle Berufe ein Abitur oder gar ein abgeschlossenes Studium brauchst. Einen tollen Überblick, welche Berufe es gibt und welchen Schul- bzw. Studienabschluss Du dazu brauchst, gibt das BerufeNet der Bundesagentur für Arbeit.
Link: https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/
Hier kannst Du in die Suchmaske Begriffe wie Wind, Solar, erneuerbare, Bioenergie oder Geothermie eingeben. Bei manchen angezeigten Berufen darfst Du gern etwas schmunzeln. Schließlich ist der Solariumfachberater wahrscheinlich nicht unbedingt mit Photovoltaik und Sonnenkollektoren vertraut.
Die größten Arbeitgeber sind derzeit die Energiekonzerne, Energieerzeuger und Stromnetzbetreiber. Diese, aber auch viele auf den Anlagenbau spezialisierte Handwerksbetriebe brauchen Monteure und Techniker sowie Kran- und Geräteführer, die Solarzellen auf Dächern montieren, Tiefenbohrungen vornehmen, Biogasanlagen konstruieren, sich an Windenergieanlagen abseilen und so weiter. Aber auch Ingenieurs- und Planungsbüros sowie Unternehmen, die technische Teile für Kraftwerke produzieren, sind häufige Arbeitgeber. Falls Du lieber forschen und entdecken willst, wie die erneuerbaren Energien noch effizienter oder nachhaltiger genutzt werden können, kannst Du vielleicht auch einen Arbeitsplatz in Hochschulen oder Forschungszentren bekommen. Natürlich kannst Du Dich auch als Fachberater selbstständig machen.
Zwei tolle Videos, in dem Berufe der erneuerbaren Energien vorgestellt werden, findest Du hier. Dafür wirst Du auf YouTube weitergeleitet.