Alles Abfall?!

Dein Forscherauftrag im Januar

Über 450 kg Haushaltsabfälle erzeugt jede Person in Deutschland statistisch gesehen pro Jahr. Rund 76 kg davon sind Kunststoffabfälle. Wie viel hast Du?

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Um was geht´s?

Jeden Tag werfen wir Kunststoffe weg: Plastiktüten, Lebensmittelverpackungen, Getränkekartons, Bonbonpapiere. Immerhin trennen viele Menschen in Deutschland ihren Abfall mittlerweile. So kann er besser recycelt werden und die darin enthaltenen Materialien und Energie sind nicht völlig verloren. Noch besser wäre es jedoch, die Dinge, die wir wegwerfen, gar nicht erst herzustellen. Denn alles, was wir nicht herstellen, verbraucht auch keine Energie bei der Herstellung, beim Transport und bei der Entsorgung.  

Was zu tun ist

Sammle den gesamten Kunststoffmüll von 1 Woche, den Du allein oder Deine gesamte Familie verursacht. Falls Du Deinen Müll ordentlich trennst, ist das einfach. Du musst nur alles beiseite tun, was Du normalerweise in den gelben Sack oder die gelbe Tonne werfen würdest. Damit es nach 7 Tagen nicht eklig wird, spülst Du stark verschmutze Kunststoffe (z.B. Joghurtbecher, Fischdosen, Saftkartons) am besten ein wenig aus.  

Nach 7 Tagen suchst Du Dir einen schönen Platz und legst den gesammelten Müll nebeneinander hin. Lasse nun ein Foto von Dir (bzw. Deiner Familie) und Deinem Abfall machen. Als Anregung dazu kannst Du Dir im folgenden Link die Fotos des Künstlers Gregg Segal anschauen: https://www.greggsegal.com/P-Projects/7-Days-of-Garbage/2/caption  

Anschließend sammelst Du Deinen Müll wieder ein (z.B. in den gelben Sack) und wiegst, wie schwer Dein Kunststoffmüll von 7 Tagen ist. Ein Jahr hat 52 Wochen. So kannst Du hochrechnen, wie viel Müll Du in 1 Jahr erzeugen würdest. Überlege, welchen Abfall Du zukünftig auf welche Weise vermeiden möchtest.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Sammle allen Kunststoffabfall von Dir oder von Deiner gesamten Familie über 7 Tage. Spüle dabei stark verschmutzten Abfall lieber kurz aus.
  2. Lege nach 7 Tagen den Abfall nebeneinander auf dem Boden hin und lass ein Foto von Dir und Deinem Kunststoffabfall machen – ähnlich wie es schon der Künstler Gregg Segal machte: https://www.greggsegal.com/P-Projects/7-Days-of-Garbage/2/caption 
  3. Lege Deinen Kunststoffabfall in einen gelben Sack, wiege ihn und berechne, wie viel Kunststoffabfall Du in 1 Jahr erzeugen würdest.
  4. Überlege Dir, wie Du Abfall vermeiden kannst.

Materialbedarf

  • den Kunststoffabfall von einer Woche (7 Tage)
  • Fotoapparat oder Handykamera
  • jemanden, der Dich fotografieren kann
  • Platz für Dein Müll-Foto
  • eventuell 1 gelben Sack

Arbeitszeit

je nach Abfallmenge rund 60 Minuten

Was man so braucht, bzw. etwas zu viel davon!
7-Tage-Abfall einer 3-köpfigen Familie

Bitte darauf achten:

Dieser Forscherauftrag ist völlig ungefährlich. Aber bitte achte genau darauf, welchen Verpackungsmüll Du zukünftig vermeiden kannst.

Schnell-Check:

Anspruch:   X X X X O

Arbeitszeit: X X X O O

Spaß:          X X X O O

Geduld:       X X O O O

Hier kommt schon die Lösung:

Warum ist das so?
Warum hat sich schon nach 7 Tagen so viel Abfall angesammelt? Und warum verursachen wir 2019 mehr als doppelt so viel Verpackungsmüll als 1995?

Wahrscheinlich kannst auch Du nicht leben, ohne Abfall zu erzeugen. Statistisch gesehen verursacht jede Person in Deutschland mehr als 450 kg Abfall pro Jahr. Rund 76 kg davon sind Kunststoffabfälle. Davon wiederum entfallen rund 38 kg auf Verpackungen. Hoffentlich trennst auch Du Deinen Müll schon ordnungsgemäß, sodass Dein Plastikmüll wieder recycelt werden kann. Das trifft bereits auf gut die Hälfte Deines Kunststoffabfalls zu. 2019 wurden in Deutschland übrigens rund 55 % des Kunststoffmülls stofflich verwertet. Hier wurden also z.B. wieder neue Plastikflaschen geformt oder Fleecepullis gewebt. 44 % wurden aber thermisch verwertet, also zur Wärmeerzeugung verbrannt. Nach dem neuen Verpackungsgesetzt von 2019 soll die Recyclingquote bei Kunststoffen bis zum Jahr 2022 auf mindestens 63 % ansteigen.

Aber warum „produzieren“ wir überhaupt so viel Plastikmüll? Noch vor ein paar Jahren hat man alles Mögliche in Plastiktüten verpackt. Das hat sich seit etwa 3 Jahren glücklicherweise geändert. Dafür verpacken wir nun viel mehr frische Ware wie Käse, Wurst, Obst und Gemüse in Plastikverpackungen. Rund 60 % unseres frischen Obsts und Gemüses ist schon in Kunststoffen vorverpackt. Die Verpackungsmenge steigt aber auch, weil die Portionsgrößen oft kleiner werden. 5 kleine Packungen á 100 g Heidelbeeren verbrauchen eben mehr Plastik als 1 große Packung Heidelbeeren. Zudem steigt unser Verpackungsbedarf durch To-Go-Verpackungen und Einweggeschirr, durch aufwändigere Verpackungen wie Henkel oder aber auch durch die steigende Nutzung von PET-Getränkeflaschen.

Wo wird das angewendet?
Bioplastik oder Biokunststoffe stellen heutzutage schon eine vielversprechende Alternative zu Plastikverpackungen dar. Einige davon sind biologisch abbaubar. Bei anderen Biokunststoffen wird zumindest kein Erdöl zur Herstellung verwendet. Aber auch für die Herstellung von Bioplastik wird viel Energie gebraucht – und auch die kann man sich oft sparen.

Einen sehr konsequenten Weg zur Abfallvermeidung gehen sogenannte Unverpackt-Läden. Hier muss man sich meist Dosen, Netze, Stoffbeutel oder Einpackpapier selbst mitbringen oder kann sie sich im Laden leihen, um Lebensmittel zu kaufen.

Verpackung sparen kannst Du aber auch, indem Du Waren reparierst oder wiederverwendest, statt sie wegzuwerfen. Gebrauchte Sachen sind häufig genauso gut wie neue. Du kannst langlebige Produkte kaufen oder Dir Dinge leihen, statt zu kaufen.

Falls Dir dir Ideen fehlen, wie Du Kunststoffe vermeiden kannst …

… haben wir Dir hier noch zwei schöne Broschüren verlinkt.

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